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Karel Čapeks Der Kampf mit dem Moloch – Rezension


Krieg mit den Molchen ist eines der wichtigsten Werke des tschechischen Schriftstellers und Dramatikers Karel Čapek. Es ist eine satirische Geschichte, die sich um eine neu entdeckte intelligente Eidechsenart dreht. Vorab sei gesagt, dass es in diesem Werk keinen Protagonisten gibt. Der Protagonist ist ein Molch, oder vielmehr ein Molchland.
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Alles beginnt mit einem holländischen Kapitän, der von seinem Arbeitgeber unter dem Vorwand, Gewürze zu kaufen, in den karibischen Archipel geschickt wird, um heimlich nach einer Perlenader zu suchen. Während seiner Reise erfährt er von den Einheimischen von einer kleinen Insel, die die Einheimischen nicht betreten dürfen, weil sie von “Seeteufeln” bewohnt wird. Der Kapitän beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Bald stellt er fest, dass es sich nicht um übernatürliche Wesen handelt, sondern um Salamander, die auf zwei Beinen laufen.

Die größte Delikatesse der Kreaturen sind Muscheln, die es auf der Insel im Überfluss gibt. Ihre Hände sind jedoch nicht dazu geeignet, die Muscheln zu öffnen. Der Kapitän beschließt, sich das zunutze zu machen, und bringt ihnen sofort bei, die Muscheln zu ihm zu tragen, damit er das Fleisch im Inneren erreichen kann. So hat der Kapitän bald eine große Menge an Perlen. Es kommt ihm in den Sinn, dass diese Molche auch anderswo auf diese Weise verwendet werden könnten.

Am Ende der Reise wendet sich der Kapitän an eine Jugendfreundin, die eine reiche Geschäftsfrau geworden ist. Sie bietet ihm an, Perlen für ihn zu importieren, wenn er das nötige Kleingeld für den Kauf der Ausrüstung bereitstellt. Der Geschäftsmann willigt ein, und die Molche verbreiten sich bald in den warmen Gewässern.

Nach dem Tod des Kapitäns fragten sich die Menschen jedoch, ob Molche auch für Unterwasserarbeiten wie den Bau von Staudämmen eingesetzt werden könnten. Der Handel mit Molchen wurde zu einem großen Geschäft, und bald überstieg die Zahl der Molche die der Menschen. Die Molche werden immer besser ausgerüstet. Da sie jedoch nur in küstennahen Untiefen leben können, kommen sie bald auf die Idee, Teile des Kontinents zu versenken, um einen neuen Kontinent zu schaffen. Dagegen wehren sich natürlich die Menschen. Dann beginnt der Krieg.
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Niemand in diesem Roman ist Chapeks scharfem Pinsel entgangen. Die Regierung, die Wissenschaft, die Filmindustrie, niemand entgeht ihm. Chapeks Absicht war es, vor dem Faschismus zu warnen, aber das Werk ist wirklich zeitlos und heute relevant. Als die Molche ein Land nach dem anderen versenkten, wer lieferte da wohl die Maschinen und Waffen? Die Menschen. Es ist auf jeden Fall ein starkes Werk und ich kann es nur empfehlen.

Leider gibt es auch hier Schwachstellen. Erstens kann Capek keine Frauenfiguren schreiben, und an manchen Stellen predigt er zu viel. Aber das sind nur kleine Mängel, über die man leicht hinwegsehen kann; auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich dem Film eine 8,5.